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Nicht weit vom Dorf Krywopillja in den Karpaten befindet sich eine der ältesten buddhistischen Gemeinschaften in der Ukraine, die ursprünglich aus Donezk stammt. Nach dem Beginn des kriegerischen Konfliktes im Donbas waren sie gezwungen, ihre Region zu verlassen und in die Karpaten zu übersiedeln. Die Mönche träumen vom Ende des Krieges und der Rückkehr der besetzten Gebieten zur Ukraine.

Sie haben kahlgeschorene Köpfe und tragen schneeweiße Roben mit orangenen Überwürfen – Kesa (traditionelle Kleidung buddhistischer Mönche – Red.). Sie stehen in der Morgendämmerung auf und beten bis zum Sonnenaufgang. Sie haben ein für Ukrainer wenig traditionelles Aussehen und eine wenig traditionelle Lebensweise, aber diese buddhistischen Mönche leben in den Karpaten und sprechen Ukrainisch.

Trotz der historischen Zugehörigkeit der Ukrainer zur christlichen Religion hat der Buddhismus eine ziemlich lange Tradition in unserem Land. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verbreiteten sich die östlichen Praktiken als allgemeine Mode hauptsächlich in den Kreisen der Intelligenz. Es gibt jedoch Hinweise auf Kontakte der Kosaken mit kalmückischen Buddhisten im 18. Jahrhundert, danken denen diese Ideen zuerst in die Ukraine kamen.

Die erste buddhistische religiöse Gemeinschaft wurde offiziell in Donezk im Jahre 1991 registriert. Nach dem Stand von 2017 sind in der Ukraine bereits 59 Gemeinden registriert. Dies ist jedoch nur eine offizielle Zahl, tatsächlich sind es viel mehr. Vor dem Krieg konzentrierten sich die Aktivitäten der buddhistischen Zentren in der unabhängigen Ukraine hauptsächlich auf Sloboschanschtschyna: in den Gebieten Donezk, Luhansk und Charkiw. Nach der Besetzung mussten sich Anhänger der östlichen Praktiken in verschiedenen Ecken der Ukraine niederlassen. Diese Geschichte handelt von den religiösen Siedlern, die jetzt in den Karpaten in der Nähe des Dorfes Krywopillja bei Werchowyna leben.

Der Krieg

Serhij Filonenko ist ein Mönch des Ordens des Lotos-Sutra. Er erzählt, dass eben diese die älteste Gemeinde in der Ukraine sei. Sie entstand unmittelbar nach der Unabhängigkeitserklärung und bei ihrer Registrierung half der ukrainische Religionswissenschaftler Ihor Koslowskyj, der zur Zeit der Okkupation gezwungen war, in Donezk zu bleiben, dann festgenommen und im Dezember 2017 zusammen mit anderen Gefangenen freigelassen wurde.

Serhij Filonenko, gebürtig aus dem Donbas, lebte dort sein ganzes Leben lang:

„Ich wurde im Gebiet von Donezk geboren, aber in einem Dorf, das viel älter als Donezk selbst ist – Nyschnja Krynka – das ist eine ukrainische Siedlung. Es gab eine Art Kosakenfort oder Palanka und es gibt noch einen Fluss – Nyschnja Krynka. Aber dann kamen Menschen, begannen, Schächte auszugraben. Es gab dort so eine Bergarbeiterstadt, und meine Mutter zog aus dem Gebiet von Luhansk dorthin. So bin ich dort auf die Welt gekommen. Aber dort ist die Steppe. Ich liebe die Steppe so sehr. Dies fehlt mir (in den Karpaten – Red.). Und hier habe ich immer noch nicht das Gefühl, dass dies mein Land ist.“

Palanka
Eine administrativ-territoriale Einheit (Distrikt) der Saporischer Sitsch, dasselbe Regiment im Hetmanat, das vom Oberst geführt wurde.

Als sie noch in der Sloboschanschtschyna-Region lebten, reisten die Mitglieder der buddhistischen Gemeinschaft durch die ganze Welt, vor allem in den Himalaya. Serhij gibt zu, dass die Menschen im Donbas sie unterschiedlich wahrnahmen, so mancher machte sich lustig: „Krischna, geh hinunter in die Minen“, obwohl ironischerweise unter den Mönchen auch echte Bergleute sind. Die Buddhisten teilen die Menschen jedoch nicht in „ihre“ und „fremde“ ein, daher bezieht Filonenko in der komplexen „Ost-West“- Frage eine mittlere Position:

„Ich sehe, dass in allen Ukrainern etwas Gemeinsames ist. Und dieses Gemeinsame ist viel mehr als das Andere. Das Andere ist der Charakter, die Sprache und der ganze Rest. Tief drinnen unterscheiden sich die Menschen nur wenig.“

Der Buddhismus ist eine pazifistische Religion, und in der Weltanschauung eines wahren Anhängers gibt es keinen Begriff von „Feind“ und kein Hassgefühl:

„In meiner Wahrnehmung, gab es das nie, dass ich jemanden als Fremden betrachtet hätte. Ich bin von meinem Charakter her nicht so offen, aber ich habe keine Feinde. Ich habe auf niemanden einen Hass, ich hasse nicht die Leute, die meinen Donbas genommen haben, sagen wir mal so. Ich wohnte dort, es war meine Heimat, mein Heimatland und jetzt kann ich nicht dorthin fahren, aber ich habe keinen Hass auf diese Menschen. Ich sehe sie wie Kranke, verstehst du? Wenn der Arzt die Kranken hassen würde…“

Der Krieg unterbrach den Bau des heiligen Friedenshügels, den seine Mönche auf einem Berg in der Nähe von Siwerskyj Donez errichteten, und zwang die Buddhisten, nach anderen „Orten der Kraft“ zu suchen. Zunächst kauften die Mönche auf Anraten des Lehrmeisters Dsjunse Terasavi ein Haus am Ufer von Dnipro in der Region Tscherkassy, und ein Teil der Gemeinde blieb dort.

Der Ort des Weges

In den Karpaten verweilen Anhänger des Ordens seit mehr als einem Jahr. Serhij sagt, dass es falsch sei, ihre Unterkunft oder sogar das Hauses, in dem sie meditieren, als ‚Tempel‘ zu bezeichnen:

„Wir nennen es den ‚Ort des Weges‘. Auf Japanisch wäre das ‚Dōjō‘. ‚Do‘ – das ist ‚Dao‘ oder ‚Weg‘, und ‚Djo‘ ist ein ‚Ort‘. Und dabei kommt – ‚Ort des Weges‘ heraus. Übrigens nennen diejenigen, die sich zum Beispiel mit Karate oder Kendo beschäftigen, ihre Orte (für das Training – Red.) auch ‚Dōjō‘. Denn sie praktizieren auch den Weg: den Weg des Schwertes oder den Weg des Karate ‚Dōjō‘.“

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In den Karpaten dauerte die Suche nach einem erfolgreichen Standort länger. Als der Ort jedoch festgelegt wurde, bauten die Mönche statt der alten Huzulenhütte, die nicht gerettet werden konnte, in nur sieben Monaten eine neue und bauten ihr neues Leben dort auf. Im Laufe der Zeit planen sie, einen traditionellen buddhistischen Garten im japanischen Stil zu beginnen:

„Wir haben in der gesamten Karpatenregion lange gesucht, fast drei Jahre, und auch in Transkarpatien, aber unserem Lehrer gefiel es nicht sehr. Aber das letzte Mal kamen wir schon nach Werchowyna. Er mochte diese Landschaften, vom Krywopilsky Pass bis Werchovyna. Iltsi, Krywopillja – sehr sanfte Berge, eine angenehme Gegend. Wir begannen, hier nachzuschauen, wir sahen uns viele unterschiedliche Grundstücke an, aber irgendetwas reichte uns nicht. Dann, als wir umkehrten und den Krywopilsky Pass überquerten, lief uns ein so großer Hirsch über den Weg, und Sensei sagte, es sei ein Zeichen dafür, dass der Geist des Waldes uns den Ort zeigt, an dem wir sein sollten. Und wir fingen an zu suchen und am Ende blieben wir hier.“

Serhij erzählt, dass die Einheimischen die Angekommenen mit dem ungewöhnlichen Glauben zu Beginn mit Vorsicht behandelten. Es gab sogar Probleme mit den örtlichen Nationalisten und der orthodoxen Gemeinde, aber im Laufe der Zeit gewöhnten sich die Menschen an die Buddhisten auf ihrem Land und nahmen sie auf. Der Mönch ist überzeugt, wenn man mit den Leuten kommuniziert, dann öffnen sie sich und hören auf, Fremden gegenüber feindlich zu sein:

„Die Verkäuferin sagt zu mir: ‚Die Huzulen sind doch sicherlich die besten Menschen auf der Welt?‘ Ich sage: ‚So hätte ich das nicht gesagt, ich habe auch schon viele andere gesehen‘. Ich sage ihr: ‚Na ja, zum Beispiel die Kaukasier – auch Bergbewohner, aber um einiges gastfreundlicher. Sie bewirten dort, und ihr… Wie lange bin ich schon da und Sie haben mich noch kein einziges Mal zu sich eingeladen‘. Und sie: ‚Und trotzdem sind wir gut‘.“

Serhij geht selten in das Dorf Krywopillja: Einmal in der Woche, um Lebensmittel zu kaufen oder andere Dinge zu erledigen. Aber wenn es nicht notwendig wäre, würde er überhaupt nicht hinuntergehen. Im Allgemeinen unterhalten sich die Mönche jedoch mit den Nachbarn, den Verkäufern und anderen Einheimischen häufig und problemlos – sie grüßen alle, sie streben nicht danach, in völliger Isolation von der Welt zu leben, was jenseits des Begriffs „Sangha“ (Harmonie – Red.) liegt.

„Einige einheimische Menschen verstehen, dass es ein Gebet ist. Sie mögen, dass wir hier die Sonne begrüßen und verabschieden. Und sie freuen sich. Es gibt sogar einen einheimischen Mann … er trinkt ein bisschen zu viel, aber er freut sich über unsere Gebete und das gefällt mir. Man muss ihm keine komplizierten Wahrheiten erklären. Dies ist nicht notwendig. Er hat einfach ein Gebet gehört, und er weiß, dass wir der Sonne begegnen und dass das wichtig ist. Er fühlt schon eine gewisse Tiefe, obwohl er Alkoholiker oder so jemand ist. Das finde ich schön.“

Gegenwärtig leben 20 Mönche auf dem Berg, und alle sind Alteingesessene des Ordens. Serhij hofft, dass es durch den Umzug an einen anderen Ort mehr Anhänger geben wird, weil es die religiöse Praxis zu erhalten gilt – es ist nicht gut, wenn alles mit ihnen endet.

Orden des Lotus Sutra

Serhij Filonenko kam in der Zeit der Perestroika zum Buddhismus. Damals war er verheiratet und als er Mönch wurde, war er bereits 30 Jahre alt. In den unsicheren politischen Zeiten begann er sich für orientalische Praktiken zu interessieren, las viele Bücher, wusste aber nicht, wobei er bleiben sollte. Bei der Entscheidung half der Zufall, als Serhij einen Brief an den Petersburger Dazan schrieb, dem damals größten und ältesten buddhistischen Zentrum in der UdSSR, wurde er anschließend eingeladen, zu kommen. Dort kam die Idee auf, in Donezk die erste buddhistische Gemeinschaft in der Ukraine registrieren zu lassen. Seitdem begannen, Lehrer sie zu besuchen.

Unter den ukrainischen Gemeinden ist die tibetische Linie des Buddhismus die beliebteste. Die Linie, zu der Serhij gehört, heißt „Lotus Sutra Order“ oder „Der Orden Nippondsan Mijokhodi“, deren Mentor Sensei Terasawa Dsunsei ist. Dies ist der fernöstliche Buddhismus, der, bevor er die Ukraine erreichte, den Weg durch Zentralasien, China, Korea und schließlich Japan überwand, von dem der Meister von Serhij und anderer ukrainischer Mönche kam. Die Person des Meisters im Buddhismus ist besonders wichtig, insbesondere weil er entscheidet, wer eine Chance bekommt, Mönch zu werden:

„Wir haben nicht gewählt, nur den Meister getroffen. In Wirklichkeit ist diese Linie (Nippondsan Mijokhodi – Red.), aber viel älter und weiter entwickelt. Im Allgemeinen war der chinesische Buddhismus einmal der stärkste, noch vor all diesen Experimenten. In der Geschichte hat der chinesische Buddhismus den höchsten Stand erreicht. Der tibetische Buddhismus ist aber auf der Welt sehr beliebt. Das ist nur eine Mode, glaube ich. Dies ist eine einzige Lehre, wissen Sie, ein einziger Lehrer – Buddha, aber es gibt darin viele Aspekte.“

Serhij zufolge gibt es im Buddhismus keine offizielle Hierarchie, wie in anderen Religionen der Welt. Selbst der Dalai Lama ist ebenso ein Mönch wie alle anderen. Die Mönche unterscheiden sich nur durch Alter und Erfahrung, diejenigen, die älter sind, die mehr Weisheit gewonnen haben, verdienen den Respekt der Anderen:

„Die Ältesten setzen sich näher an den Altar, näher an den Lehrer und die jüngeren – auf der anderen Seite. Aber der Lehrer nimmt die jüngeren zu sich, um sie zu entwickeln, und verbringt mehr Zeit mit ihnen.“

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Jeden Tag führen die Mönche der Karpaten religiöse Praktiken durch. Um sechs Uhr morgens steigen sie bei gutem Wetter auf den Berg und beginnen mit der Zeremonie: Sie begegnen der Sonne mit einem besonderen Gebet. Zurück ins Haus, beenden sie das Morgenritual des Lotos-Sutra, das meist auf Russisch gelesen wird, aber auch eine teilweise Übersetzung ins Ukrainische hat. Dann gehen die Mönche zu Haushaltsangelegenheiten: Kochen, Putzen, alle anderen Arbeiten erledigen. Die Buddhisten versuchen täglich mindestens zwei Stunden für das individuelle Studium zu finden: Lesen von philosophischen oder wissenschaftlichen Texten, Fremdsprachenlernen usw. Der Tag endet mit der Abendzeremonie. Im Einklang mit der Natur zu beten, ist der Hauptzweck der Ausübung religiöser Praktiken:

„Wir haben einen schönen Berg – Kostritsch. Von dort eröffnet sich die Aussicht auf den Tschornohora-Grat. Es wäre nicht schlecht, einmal in der Woche dorthin zu gehen und in alle Richtungen alles anzubeten – die ganzen Karpaten, den ganzen Kosmos.“

Neben allgemein anerkannten Gebetspraktiken ist der Lotos Sutra-Orden für seine friedensstiftende Tätigkeit bekannt. Serhij sagt, dass Vertreter des tibetischen Buddhismus selten an politischen Aktionen teilnehmen:

„Als zwischen Indien und Pakistan Spannungen herrschten und beinahe ein Atomkrieg ausbrach, da organisierte unser Lehrer einen Friedensmarsch. Im Jahr 2002 war das. Und [es war] nicht nur so, dass wir selbst die Flaggen genommen haben und losgegangen sind, nein! Das war auf staatlicher Ebene. In Pakistan wurde das von Politikern und Generälen unterstützt – es gab Bewachung. All dies wurde auch in Indien sehr unterstützt. Viele Menschen trafen uns und das war in den Massenmedien. Wir haben es mit dem Glauben getan, dass unser Gebet helfen kann, es (den Konflikt – Red.) zu stoppen. Wir haben erklärt, worin die Wahrheit liegt, dass die Lehren Buddhas diese Länder vereint haben, lange bevor der Islam dort erschien.“

Ukrainische Buddhisten haben Verbindungen zu anderen Religionsgemeinschaften, insbesondere zum Islam. Meister Terasawa Junius stand an der Spitze vieler friedensstiftenden Initiativen. Er schrieb Briefe an Saddam Hussein mit der Bitte, den Irak zu retten, indem er die Präsidentenwürde ablege und das Land verlasse. An der Spitze gemeinsam mit dem japanischen Sensei reisten die Mönche auch nach Tschetschenien, als der Konflikt mit Russland sich wieder verschärfte. Serhij zufolge führte genau der orthodoxe Islam zu einem tragischen Konflikt in diesem Gebiet:

„Tschetschenen sind Sufis, wissen Sie davon? Sie sind traditionell Sufi, aber dann … Das hat vor unseren Augen begonnen zu passieren. Man hat den orthodoxen Islam dorthin gebracht und das hat Tschetschenien zerstört, weil er sehr aggressiv ist, dieser Islam, und er ist nicht typisch für die Tschetschenen.“

Serhij ist über den aktuellen geopolitischen Zustand des Planeten besorgt. Der Buddhismus glaubt an das Konzept der Zyklizität und Variabilität: Unser Universum wird ständig erweitert und schließlich wird alles verschwinden, um einen neuen Lebenszyklus zu schaffen. Sie glauben, dass sich die Menschheit nicht weiterentwickelt, sondern zu ihrem logischen Schluss kommt. Dieser Aussage entsprechend ist diese Periode der menschlichen Geschichte die letzte Stufe in diesem Existenzzyklus.

Geschichte und Glauben

Trotz zahlreicher Reisen nach Europa und Asien kann Serhij keinen Ort nennen, an dem er leben könnte, außer der Ukraine. Interessant, seiner Meinung nach, war Nordamerika vor der Entdeckung durch die Europäer, denn die Indianer hatten damals „kosmische Weisheit“ besessen, aber jetzt zieht ihn dieser Teil des Planeten überhaupt nicht an. Genauso wenig geeignet für das Leben der Buddhisten ist Europa. Das beste Mikroklima für die Ausübung des Buddhismus gibt es in Asien, weil die Menschen dort die uralte Einstellung zur Welt noch bewahrt haben:

„Ich mag es hier in der Ukraine. Ich kenne das nicht, dass jemand irgendwo hingegangen ist, und ich mir denke: ‚Oh! Ich würde jetzt auch (gerne – Red.) dorthin gehen!‘.“

Natürlich ist das Wertvollste, das es für Serhij und im Allgemeinen für solch religiösen Menschen wie er es ist, gibt, ist – der Glaube. Für einen buddhistischen Mönch ist dies kein Glaube an die Erlösung der Seele, sondern daran, dass er die Welt am Beispiel des Buddha oder Jesu Christi verändern kann. Dank dem Glauben können die Mönche verschiedene Wahrheiten entdecken, manchmal sogar historische:

„Ich sehe einfach in der Ukraine wichtige Wurzeln. Unser Lehrer hat das entdeckt. Wir (nicht dass wir stolz sind) haben das Gefühl, etwas Wichtiges entdeckt zu haben. Das ist ein skythisches Zeitalter, verstehen Sie? Die gesamte Geschichte der Skythen ist eine sehr wichtige Zeit nicht nur für die Ukraine, sondern auch für ganz Asien und ganz Eurasien. Sie waren echte Helden. Sie konnten ihr Leben füreinander opfern. Und dieser Charakter ging dann teilweise zu den Kosaken über. Die Kosaken waren die Nachkommen dieses Geistes, aber in den Skythen war dieser Geist sehr kosmisch.“

Indem man eine neue Weltanschauung eröffnet, bereichert man immer seine eigene. Nach der Unterhaltung mit Serhij Filonenko, versteht man, dass es auch unter den Außenseitern – wie dies allgemein angenommen wird – Buddhisten manchmal sogar eine eigene Art Liebe zu Vaterland gibt, wenn er auch verwurzelt ist im Verständnis des Kosmischen und Einheitlichen.

„Ich hätte gerne, dass unser ukrainisches Volk mehr vereint wäre, so dass er wüsste, welches Land es bauen sollte, denn unsere Leute wissen es noch nicht, scheint mir. Und dass sich eine gewisse Tiefe eröffnet, verstehen Sie? Und daher habe ich das Gefühl, dass es in unserem Land sehr tiefe Wurzeln gibt, und diese sind echt. Aber das alles, was passiert, es ist – wie Schaum – verstehen Sie? Einfach Schaum auf die Oberfläche. Und die Tiefe … Sie ist noch nicht geöffnet. Als der Maidan passierte, dort wurde so etwas gespürt, aber es verschwindet wieder irgendwo.“

Am Ende, nachdem sie den Weg von den Steppen von Sloboschanschtschyna bis zu den Gebirgsketten der Karpaten überwunden haben, setzen mehrere Dutzend Menschen das Gebet und den Glauben an die Errettung der Welt fort. Und die Anzahl ist in einem solchen Fall nicht wichtig. Serhij sagt, dass es ausreicht, vier Mönche zu haben, um eine Gemeinschaft zu bilden, die die Weisheit für die Nachkommen bewahren kann:

„Durch dich wächst dieser Weg und es wachsen die Kräfte des gesamten Kosmos. Deshalb können wir in der Tat die Welt verändern. Sogar eine Person. Jesus, er war alleine, und Buddha war auch alleine. Und jeder kann etwas ändern. Dies ist eine Lehre, um die Welt zu retten. Es ist nicht zur Selbstverbesserung oder zum Erreichen einiger Grade, nein! Es ist – um andere Menschen zu retten, die Welt, das Heimatland. Dafür.“

Wie haben wir filmt

Beitragende

Projektgründer:

Bogdan Logwynenko

Autorin des Textes:

Iryna Oparina

Redakteurin:

Tetjana Rodionowa

Fotograf:

Serhij Korovajnyj

Fotografin:

Alina Kondratenko

Projektproduzentin:

Olha Schor

Kameramann:

Pawlo Paschko

Oleksandr Portjan

Mykola Nossok

Lisa Lytwynenko

Regisseur:

Mykola Nossok

Tontechniker:

Pawlo Paschko

Drehbuchautorin:

Karyna Piljugina

Bildredakteur:

Olexandr Chomenko

Transkriptionistin:

Kateryna Smuk

Folge der Expedition